
Zweites Versuchsjahr geschafft - Drittes Versuchsjahr beginnt
Während in 2023 eher eine Wasserknappheit in bestimmten Phasen des Jahres eine Rolle spielte, war es in 2024 eine ganz andere Herausforderung, die wir in Schleswig-Holstein zu meistern hatten: Regen, Regen, Regen.
Schon die Bestellung im Herbst 2023 gestaltete sich an einigen Orten Schleswig-Holsteins aufgrund von Nässe sehr schwierig. Spät gesäte Bestände konnten sich häufig vor dem Winter nicht ausreichend entwickeln. Im weiteren Verlauf hatten einige Weizenflächen in Teilen mit Staunässe zu kämpfen. Trotz der anhaltenden Niederschläge zu Beginn 2024 bis in den März hinein entwickelte der Winterweizen sich vielerorts gut und konnte durch wärmeres und trockeneres Wetter Ende März Verzögerungen im Wachstum wieder ausgleichen. Durch die hohen Regenmengen zu Beginn des Jahres gestaltete sich die Gülledüngung in den On-Farm-Versuchen im Winterweizen schwierig, da die Befahrbarkeit eine große Rolle spielte. Nichts desto trotz konnten die Bestände Ende März bis Anfang April mit Wirtschaftsdünger angedüngt werden, was aufgrund der fortgeschrittenen Bestandesentwicklung auch notwendig war, um weiteres Wachstum nicht einzuschränken. Insgesamt reiften die Weizenbestände trotz geringer Sonnenstunden sowie niedrigem Temperaturniveau dann relativ zeitig ab, sodass die Versuche im Winterweizen Ende Juli – Anfang August beerntet werden konnten.
Im Grünland konnten in 2024 nur kurze Zeitfenster für die Ernte genutzt werden, in denen kein Niederschlag fiel. Nichts desto trotz war es uns möglich, sowohl nach dem ersten Schnitt als auch nach dem zweiten Schnitt On-Farm-Versuche anzulegen und zu beernten.
Insgesamt konnten wir im Winterweizen über alle Varianten hinweg in 2024 ein höheres Ertragsniveau erreichen als in 2023. Allerdings litten die Qualitäten sehr unter den Witterungsbedingungen, weshalb diese in 2024 auf einem geringeren Niveau waren als in 2023.
In 2024 wurden auf einigen Standorten reduzierte N-Düngevarianten im Winterweizen angelegt. Die Ergebnisse lassen darauf schließen, dass bei einer reduzierten N-Düngung die Gülleansäuerung größere Effekte auf Ertrag und Qualitätsmerkmale hat als bei voller Ausschöpfung des N-Düngeniveaus. Um hier erste Ergebnisse bestätigen zu können, wurden auch in 2025 wieder Versuche mit reduzierten N-Düngevarianten angelegt.
Ziel hierbei ist es, eine reduzierte Düngung, wie sie in der in der N-Kulisse verpflichtend ist, abzubilden.
Trotz der jahreszeitgemäß kühleren Temperaturen im Februar und März diesen Jahres konnten die schleswig-holsteinischen Versuche im Winterweizen im Februar fertig eingemessen werden. Außerdem wurden auf den Versuchsstandorten Bodenproben gezogen und im Hinblick auf die Nmin und Smin-Werte im Boden sowie pH-Werte und andere Nährstoffe (P2O5, K2O, MgO) analysiert.
Aufgrund des anhaltenden trockenen Witterungsbedingungen konnte in fast allen Versuchen im Winterweizen bereits Wirtschaftsdünger ausgebracht werden. In diesem Jahr ist aufgrund der geringen Niederschläge seit Jahresbeginn 2025 (mancherorts deutlich unter 100mm von Anfang Januar bis Mitte März) die Befahrbarkeit sehr gut, sodass eine rechtzeitige organische Düngung stattfinden konnte.
Nun heißt es, auf steigende Temperaturen zu warten, damit die Vegetationsperiode ihren Lauf nimmt. Nach dem ersten Schnitt auf den Grünlandflächen sind, wie in den vorangehenden Jahren auch, wieder Versuche im Grünland geplant.