
Start der Saison mit vielen spannenden Experimenten in NRW
Die ersten beiden Projektjahre konnten nur unter zum Teil widrigen, aber in jedem Fall nassen Bedingungen durchgeführt werden. Für die Auswertung wurden jeweils ein Vergleichspaar, bestehend aus den Varianten ‚mit Säure‘ im Vergleich zu ‚ohne Säure‘, miteinander verglichen. Für die Auswertung wurden die relativen Ertragsunterschiede der Vergleichspaare betrachtet. Dabei bedeutet eine positive Differenz einen Mehrertrag in der Säurevariante.
Bei Betrachtung aller On-Farm-Experimente, in denen Ackerkulturen angebaut wurden, kann festgestellt werden, dass trotz der widrigen Bedingungen 78 % der relativen Ertragsunterschiede positive Ergebnisse für die Ansäuerung zeigen. Diese Ergebnisse zeigen statistisch keine signifikanten Unterschiede. Bei Vergleichspaaren mit negativen Ertragsunterschieden können die Effekte sehr wahrscheinlich auf ungünstige Witterungsbedingungen sowie Lager kurz vor der Ernte mit entsprechenden Ernteverlusten zurückgeführt werden. Bezüglich der Rohproteingehalte im Erntegut konnte bei 64 % ein positiver Einfluss der Ansäuerung auf den Rohproteingehalt festgestellt werden. Grundsätzlich zeigt sich bei den Rohprotein- und Schwefelgehalten ein schwach negativer Trend im Vergleich zum Ertrag. Entsprechend sinken tendenziell die Rohprotein- und Schwefelgehalte mit zunehmendem Ertrag. Dies kann durch einen Verdünnungseffekt erklärt werden.
Guten Mutes starten wir in die Saison 2025, um die Ansäuerung unter anderen Witterungsbedingungen austesten zu können. Die Planung für die Saison ist weitestgehend abgeschlossen. Dabei werden viele spannende On-Farm-Experimente und Demonstrationen aus dem Jahr 2024 wiederholt. Bei den On-Farm-Experimenten liegt der Fokus auf Winterweizen, der auf insgesamt drei Betrieben angebaut wird. In Korschenbroich wird das umfangreichste und aufwändigste Experiment angelegt. Besonders umfangreich wird dieser durch eine Düngestufe (Vollausgedüngt und reduzierte Düngung), einen Technikvergleich und den Vergleich der Ansäuerung zur nicht angesäuerten Variante. Zudem soll in zwei Demonstrationen im Grünland und Wintergetreide die Ansäuerung mit dem Schlitzgerät verglichen werden. Anhand bestehender Ergebnisse werden beide Techniken im selben Atemzug genannt in Bezug auf Einsparungspotenzial für Ammoniakemissionen. Dies soll nun unter praxisüblichen Bedingungen ausgetestet werden.
Wir sind gespannt auf die kommende Saison und darauf, wie sich die Ergebnisse am Ende des dritten Projektjahres verhalten.