Im Rahmen zweier Feldtage, welche am 05.09. in Mockzig bei Altenburg sowie am 13.09. in Buttelstedt bei Weimar stattfanden, wurde interessierten Besuchern die Technik zur Ansäuerung von Wirtschaftsdüngern vorgestellt.

Beim ersten Feldtag wurde auf einer Grünlandfläche der T&P GmbH Mockzig ein Gärrest aus Rindergülle ausgebracht. Dieser reagierte mit einer schnellen pH-Wert-Absenkung bei Zugabe der Säuere, wodurch bei einer Dosierung von 4L Schwefelsäure je m³ Gärrest bereits ein pH-Wert von 6,3 erreicht werden konnte. Ein gleichermaßen zufriedenstellendes Ergebnis zeigten die Werte der mobilen Gasmessung von Herrn Helmut Döhler. Hierbei konnte eine Reduktion der Ammoniak-Konzentration von rund 70% im Vergleich zur Ausbringung ohne Säure gemessen werden.

Ein vollkommen anderes Bild bot der zweite Feldtag. Hier erfolgte die Technikdemonstration auf einem Rapsschlag des Thüringer Lehr-, Prüf- und Versuchsgutes (TLPVG). Ausgebracht wurde hierbei ein Gärrest, bei dem das Ausgangssubstrat vor allem aus Maissilage, Getreideschrot sowie GPS bestand. Insbesondere die zuvor im Labor ermittelte hohe Pufferkapazität des Gärrestes, lies uns eine nur geringe pH-Wert-Reduktion durch Säurezugabe und damit eine vergleichsweise geringe Minderung der Ammoniak-Ausgasung befürchten. Diese Befürchtung wurde durch die Gasmessung von Herrn Döhler in dieser Form allerdings nicht bestätigt. In beiden Varianten – mit und ohne Ansäuerung – konnten nahezu keine Ammoniakverluste festgestellt werden. Der Gärrest zeigte selbst bei der an diesem Tag gemessenen Temperatur von 24°C ein derart geringes Ausgasungspotential, dass eine Ansäuerung unter diesen Bedingungen sich als nicht notwendig herausstellte.

Trotz der sehr unterschiedlichen Feldtage konnte den Teilnehmern an beiden Terminen die Methode anschaulich erklärt und vorgestellt werden. Zudem ergaben sich angeregte sowie interessante Gespräche. Allerdings verdeutlichen insbesondere die sehr unterschiedlichen NH3-Ausgasungen wie vielseitig Wirtschaftsdünger auf die Säurezugabe reagieren beziehungsweise wie verschieden deren Verlustpotential ist, weshalb allgemeingültige Aussagen zum Teil sehr schwierig sein können.