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Säure+ im Feld in Schleswig-Holstein

Nachdem im Dezember letzten Jahres die Bewerbungsfrist für die landwirtschaftlichen Betriebe und Lohnunternehmen endete, um Teil des Projektes zu werden, wurde eine Auswahl interessierter Praktiker getroffen, wodurch ein Netzwerk aus landwirtschaftlichen Betrieben und den Lohnunternehmen Blunk GmbH sowie Brockmann GmbH und Co. KG in Schleswig-Holstein entstanden ist.

Das Projektnetzwerk in Schleswig-Holstein besteht aus 8 landwirtschaftlichen Betrieben und den zwei genannten Lohnunternehmen. Bei der Betriebsauswahl wurde darauf Wert gelegt, dass möglichst alle Regionen bzw. typischen Naturräume Schleswig-Holsteins (Marsch, Geest, Östliches Hügelland) abgedeckt werden. Somit können die regional unterschiedlichen Begebenheiten gut abgebildet und mit in die Auswertung einbezogen werden.

In diesem Jahr liegt der Fokus der Versuche auf den Kulturen Winterweizen und Grünland. Im Winterweizen wurden sowohl Demo- als auch On-Farm-Versuche angelegt. Auf Grünland sind in diesem Jahr Demoversuche angelegt worden. Die On-Farm-Versuche sind umfangreicher gestaltet und wurden mit zwei zusätzlichen Varianten, einer rein mineralischen N-Düngevariante sowie einer 0 kg N-Variante, angelegt.

On-Farm-Versuch

Demonstrationsanlage

Aufbau Demoversuche

V1: Gülle angesäuert
V2: Gülle nicht angesäuert

Demonstrationsanlage

Aufbau On-Farm Versuche

V1: 0 kg N
V2: mineralische N-Düngung
V3: Gülle nicht angesäuert
V4: Gülle angesäuert

Durch die unterschiedlichen Versuchsaufbauten können nicht nur Unterschiede zwischen angesäuerten oder nicht angesäuerten Wirtschaftsdüngern festgestellt werden, sondern im Hinblick auf die N-Nutzungseffizienz von flüssigen Wirtschaftsdüngern auch ein Vergleich zu rein mineralisch geführten Systemen gezogen werden. Die 0 kg-N-Kontrollvariante ermöglicht ergänzend Rückschlüsse auf das N-Mineralisationspotential der Standorte, so dass mögliche N-Düngeeffekte fachlich besser eingeordnet werden können. Die ausgebrachten Wirtschaftsdüngerarten schwanken von Betrieb zu Betrieb: Es wurden sowohl Rinder- und Schweinegülle, als auch Gärrückstände von Biogasanlagen ausgebracht.

Auf den Winterweizen-Standorten wurde eine Güllegabe im Frühjahr in den Bestand ausgebracht. Aufgrund der Wetterlage zum Jahresbeginn konnte der Ausbringungszeitpunkt leider nicht so früh gewählt werden, wie es teilweise erwünscht war. Anfang diesen Jahres schränkten hohe Frühjahrsniederschläge die Befahrbarkeit v.a. auf Grenzstandorten stark ein, sodass die Möglichkeit der Gülleausbringung erst Mitte April bis Anfang Mai gegeben war.
Die restlichen Dünge- und Pflanzenschutz-Maßnahmen wurden betriebsüblich individuell über alle Varianten einheitlich durchgeführt.

Auf den Grünlandstandorten erfolgte die Gülleausbringung mit Ansäuerung erst nach dem ersten Schnitt. Zum ersten Schnitt erfolgte die N-Düngung betriebsüblich. Nach dem zweiten Schnitt erfolgte dann eine Ausbringung angesäuerter und nicht angesäuerter Gülle. Die sonstigen Düngemaßnahmenwurden je nach Betrieb individuell über beide Varianten einheitlich durchgeführt.

Gülleansäuerung während der Ausbringung im Winterweizen.
Gülleansäuerung während der Ausbringung auf Grünland

Insgesamt erfolgt durch die Projektmitarbeiterinnen eine komplette Vegetationsbegleitung der Versuche. Es werden Bodenproben und Pflanzenproben, sowie Erntegutproben gezogen und analysiert. Ergänzend werden auch die ausgebrachten Wirtschaftsdünger beprobt und analysiert.
So können die Ergebnisse später sowohl aus ökologischer, als auch aus ökonomischer Sicht bewertet werden im Hinblick auf die pflanzenbaulichen Effekte, die erzielt wurden.

Autor: Lea-Sophie Steffensen, LK-SH

Bilder: Lea-Sophie Steffensen, LK-SH